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Industrielle Bioökonomie: Mikroalgen als CCU großindustriell testen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat am 28. Juni 2021 im Rahmen des Förderprogramms Industrielle Bioökonomie die Förderung der Algoliner GmbH & Co. KG bekanntgegeben. Das Unternehmen entwickelt ein mobiles System von Photobioreaktoren (sog. PBR-Systemen) zur Kultivierung von Mikroalgen. Damit Mikroalgen sich in den PBR-Systemen ansetzen, anschließend wachsen und schließlich als Biomasse oder Rohstoff „geerntet“ werden können, benötigen sie neben Licht und Wasser insbesondere CO2. Diese Technologie der industriellen Bioökonomie hat, sofern eine großindustrielle Integration möglich ist, das Potential ein Bestandteil zur Schließung des Kohlenstoffkreislaufs zu werden.


Das PBR-System der Algoliner GmbH & Co. KG ist ein horizontales, geschlossenes System und besteht aus Acrylglas-Rohren (PMMA), die mit einem patentierten Halterungssystem einfach am Standort aufgebaut werden können. Die Abschirmfunktion der Rohre verhindert eine Kontamination der darin wachsenden Mikroalgen (im Gegensatz zu offenen PBR-Systemen, wie z. B. künstlichen Teichen unter freiem Himmel). Die geförderte Demonstrationsanlage hat eine Kapazität von 10.000 Liter und ist direkt an eine Biogas-Anlage angeschlossen. Diese liefert einerseits das CO2 zur Kultivierung der Algen und dient gleichzeitig als Verwendungsort der Mikroalgen als Biomasse.


Das gesamte PBR-System kann vor Ort mit Hilfe der patentierten aseptischen Flansche einer Molchreinigung unterzogen werden und weist danach keine Restverschmutzung z. B. in Fugen auf. So ist ein nahtloser Weiterbetrieb bzw. ein neuer Ansatz an Mikroalgen möglich. Alle eingesetzten Materialien des installierten PBR-Systems sind nach Herstellerangaben wiederverwertbar.


Mikroalgen weisen einen vielfältigen Anwendungsbereich auf. In der Energiewirtschaft können Mikroalgen, wie im vorliegenden Projekt, als Biomasse eingesetzt werden. In der chemischen Industrie können Mikroalgen als Basis für die Gewinnung von Wertstoffen dienen. So konnte das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) unter Einsatz von Lösungsmitteln Triacylglyceride aus Mikroalgen gewinnen, die beispielsweise als Basis für Biokraftstoffe dienen.


Auch für die Lebensmittelindustrie und die Futtermittelproduktion können Mikroalgen eingesetzt werden. Allen Bereichen ist gemein, dass der Einsatz von Mikroalgen in großem Maßstab das Potential hat, CO2-intensivere, etablierte Prozesse abzulösen. Diese großtechnische Skalierung der Mikroalgenproduktion und die Integration in industrielle Produktionsanlagen soll nun erprobt werden.


> Zugang zum Förderprogramm Industrielle Bioökonomie

> Zugang zur Webseite der Algoliner GmbH & Co. KG

> Zugang zu den Forschungsergebnissen des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB)


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