Auf dem Gelände des REMONDIS Lippewerks in Lünen – Europas größtes Zentrum für industrielles Recycling – ist eine leistungsstarke und umweltschonende Anlage – die sog. Wirbelbettfeuerung (WbF) - im Einsatz, die Energie in einer Größenordnung von etwa 180.000 Megawattstunden jährlich in Form von Strom, Prozessdampf und Druckluft generiert.
Zugeführt werden der WbF fast ausschließlich verschiedenste industrielle Abfälle, die nicht recycelt werden können. Es werden keine fossilen Brennstoffe eingespeist. Industrielle Abfälle können beispielsweise Reststoffe aus der chemischen, kunstverarbeitenden oder fotografischen Industrie sein. Sie können aber auch aus der Abwasserbehandlung oder der Beseitigung tierischer Nebenprodukte stammen. Das Kraftwerk verfügt über zwölf verschiedene Annahme- und Aufnahmemöglichkeiten (u. a. eine Pipeline, Silos und Tiefbunker) für die Abfälle, damit diese optimal gelagert und der Verbrennung zugeführt werden können. Da es sich bei den Brennstoffen um ggf. gefährliche Abfälle handelt, werden diese strengen Sicherheitskontrollen unterzogen.
Die WbF funktioniert nach dem Prinzip der zirkulierenden Wirbelschicht. In einem geschlossenen System werden die Reststoffe verbrannt. Über ein Rückführzyklon wird ein glühendes Sand- und Aschebett im Kreislauf geführt. Die intensive Zirkulation des Aschekreislaufs sorgt für optimale Verbrennungsbedingungen und eine vollständige Verbrennung der Einzelstoffe. Die Schadstoffemissionen sind gering und die Energieausbeute ist hoch. Durch eine relativ niedrige Verbrennungstemperatur von etwa 850 Grad Celsius entstehen nur wenige thermische Stickoxide. Einen wesentlichen Beitrag für niedrige Emissionswerte leistet die moderne Rauchgasreinigung. Die Emissionswerte werden zudem streng überwacht und eingehalten.
Die Wbf fördert die Energieautarkie des Lippewerks. Überschüssiger Strom wird darüber hinaus dem externen Netz zugeführt.
Wirbelschichtkraftwerk © REMONDIS