DIGITA-LISIERUNG
KLIMASCHUTZPOTENTIALE
Die Digitalisierung kann in nahezu allen Sektoren dazu beitragen, Klimaschutzpotentiale zu heben:
POLITISCHER RAHMEN
Die Bundesregierung hat Anfang 2020 eine Umweltpolitische Digitalagenda vorgelegt.
Diese definiert strategische Grundsätze, Ziele und konkrete Maßnahmen, um den Schutz von Umwelt und Klima in der Digitalpolitik zu verankern. Hierzu zählen u. a. Maßnahmen, um den Energiebedarf und den Ressourcenverbrauch digitaler Technologien zu reduzieren. Beispielsweise wird angestrebt, Smartphones durch die EU-Ökodesign-Richtlinie zu erfassen oder die Lebensdauer von Produkten zu verlängern.
Bereits 2016 wurde das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende beschlossen.
Dieses regelt, wann analoge Stromzähler durch intelligente Messsysteme ausgetauscht werden müssen. So muss stufenweise bis 2032 jeder Stromzähler digital sein.
HERAUSFORDERUNGEN
Mit zunehmender Digitalisierung steigt auch der Strombedarf sowie der Bedarf an wertvollen Ressourcen wie seltenen Erden.
Sowohl die Herstellung als auch die Nutzung und Entsorgung der erforderlichen Hardware (z. B. Notebooks, Smartphones, Tablets) sind mit Treibhausgasemissionen verbunden. Gleiches gilt für die digitalen Infrastrukturen wie z. B. Rechenzentren und Telekommunikationsnetze. Laut einer Studie des Digitalverbandes Bitkom fallen
1,8 bis 3,2 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen auf digitale Endgeräte und Infrastrukturen zurück.
Auch das Streaming von Videos und Musik lässt den Datenverkehr und den Energiebedarf für die Cloudinfrastruktur steigen: Von 2017 bis 2022 wird eine Verdreifachung des weltweiten Datenverkehrs auf 400 Mrd. GB pro Monat erwartet
Als mögliche Hebel zur Treibhausgasminderung werden der Betrieb der digitalen Infrastrukturen mit Erneuerbaren Energien sowie die Verlängerung der Nutzungsdauer und die Verringerung der CO2-Intensität von Endgeräten gesehen.
Mit Blick auf den kontinuierlich wachsenden Online-Handel ist das steigende Transportaufkommen für den Lieferverkehr kritisch zu bewerten. Auch Verpackungen und die Vernichtung von Retouren wirken sich negativ auf Klima und Umwelt aus.