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DIGITA-LISIERUNG
KLIMASCHUTZPOTENTIALE

Die Digitalisierung kann in nahezu allen Sektoren dazu beitragen, Klimaschutzpotentiale zu heben:

Energie

Sie kann als Treiber für die Energiewende fungieren, in dem sie Anlagen und Netze mittels Smart Metern intelligent miteinander verknüpft: Über ein zielgerichtetes Lastmanagement von Gebäuden und Industrieanlagen lassen sich Erneuerbare Energien besser in das Netz integrieren. Gleiches gilt für sog. „virtuelle Kraftwerke“, die mehrere dezentrale Energieerzeugungsanlagen bündeln.

Gebäude

Im Gebäudebereich machen Smart Meter den Energieverbrauch transparent und erleichtern die Identifizierung großer Stromfresser. Mittels einer automatisierten Gebäudesteuerung, die Heizung, Kühlung, Rollladen und Beleuchtung intelligent miteinander verbindet, können Energieeinsparpotentiale gehoben werden.

Mobilität

Durch die Nutzung von Homeoffice, Online-Meetings oder Online-Shopping, -Banking oder -Learning können Fahrten vermieden werden. Ebenso lassen sich durch Fahrgemeinschaften und das Teilen CO2-armer Fahrzeuge (Bike- und Carsharing) Wegstrecken und Treibhausgasemissionen verringern. Digitale Fahrplaninformationen erleichtern die Kombination verschiedener umweltfreundlicher öffentlicher Verkehrsträger. Auch durch eine intelligente Echtzeit-Verkehrsüberwachung und -steuerung und Technologien wie eine effiziente Motorsteuerung können Emissionen in Transport und Logistik gesenkt werden.

Industrie

Im Industriesektor kann die digitale Vernetzung von Menschen und Maschinen (Industrie 4.0) zur Steigerung der Effizienz und der Produktivität beitragen. Durch Fernwartung oder das automatische Abschalten von Maschinen in Leerzeiten können Produktionsprozesse optimiert werden. Mittels 3D-Druckverfahren lässt sich die Materialeffizienz steigern. Zugleich kann durch automatisierte Fertigungs- und Logistiksysteme die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit des Unternehmens gesteigert werden.

Landwirtschaft

Auch in der Landwirtschaft lassen sich Produktionsprozesse energetisch optimieren. Durch den Einsatz von Sensoren und Drohnen ist beispielsweise auch ein präziserer Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln möglich.

POLITISCHER RAHMEN

Die Bundesregierung hat Anfang 2020 eine Umweltpolitische Digitalagenda vorgelegt.

Diese definiert strategische Grundsätze, Ziele und konkrete Maßnahmen, um den Schutz von Umwelt und Klima in der Digitalpolitik zu verankern. Hierzu zählen u. a. Maßnahmen, um den Energiebedarf und den Ressourcenverbrauch digitaler Technologien zu reduzieren. Beispielsweise wird angestrebt, Smartphones durch die EU-Ökodesign-Richtlinie zu erfassen oder die Lebensdauer von Produkten zu verlängern.

Bereits 2016 wurde das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende beschlossen.

Dieses regelt, wann analoge Stromzähler durch intelligente Messsysteme ausgetauscht werden müssen. So muss stufenweise bis 2032 jeder Stromzähler digital sein.

HERAUSFORDERUNGEN

Mit zunehmender Digitalisierung steigt auch der Strombedarf sowie der Bedarf an wertvollen Ressourcen wie seltenen Erden.

Sowohl die Herstellung als auch die Nutzung und Entsorgung der erforderlichen Hardware (z. B. Notebooks, Smartphones, Tablets) sind mit Treibhausgasemissionen verbunden. Gleiches gilt für die digitalen Infrastrukturen wie z. B. Rechenzentren und Telekommunikationsnetze. Laut einer Studie des Digitalverbandes Bitkom fallen

1,8 bis 3,2 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen auf digitale Endgeräte und Infrastrukturen zurück.

Auch das Streaming von Videos und Musik lässt den Datenverkehr und den Energiebedarf für die Cloudinfrastruktur steigen: Von 2017 bis 2022 wird eine Verdreifachung des weltweiten Datenverkehrs auf 400 Mrd. GB pro Monat erwartet

Als mögliche Hebel zur Treibhausgasminderung werden der Betrieb der digitalen Infrastrukturen mit Erneuerbaren Energien sowie die Verlängerung der Nutzungsdauer und die Verringerung der CO2-Intensität von Endgeräten gesehen.   

Mit Blick auf den kontinuierlich wachsenden Online-Handel ist das steigende Transportaufkommen für den Lieferverkehr kritisch zu bewerten. Auch Verpackungen und die Vernichtung von Retouren wirken sich negativ auf Klima und Umwelt aus.

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