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CO2-Fußabdruck von digitalen Übertragungstechniken

Das Forschungsprojekt „Green-Cloud-Computing“ hat im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) die Energie- und Ressourceneffizienz digitaler Infrastrukturen untersucht. Im Bereich der Cloud-Dienstleistungen wurden die jährlichen Treibhausgasemissionen von Daten-Speichern sowie der Anwendungsfall Videostreaming untersucht.


Im Falle der Online-Speicher betrugen die jährlichen Triebhausgasemissionen der drei betrachteten Rechenzentren zwischen 105 und 153 Kilogramm CO2e je Terrabyte.


Beim Videostreaming beliefen sich die durchschnittlichen Treibhausgasemissionen im Rechenzentrum konstant auf 1,45 Gramm CO2e pro Stunde (HD-Qualität). Diesbezüglich müssen noch die Treibhausgasemissionen aus der (mobilen) Datenübertragung zum Nutzer addiert werden. Hier weist die Studie der Übertragung via Glasfaser mit insgesamt zwei Gramm CO2e pro Stunde Videostreaming die beste Umweltbilanz zu. Bei Kupferkabeln (VDSL) und einer mobilen Übertragung im 5G Standard liegen die Treibhausgasemissionen insgesamt bei vier bzw. fünf Gramm CO2e pro Stunde Videostreaming. Eine deutlich schlechtere Umweltbilanz weisen der 4G (LTE) bzw. der 3G (UMTS) Mobilfunk-Standard mit insgesamt 13 bzw. 90 Gramm CO2e pro Stunde Videostreaming auf.


Die Studie hebt im Ergebnis hervor, dass beim Netzzugang grundsätzlich kabelgebundene Breitbandnetze klimafreundlicher sind als Mobilfunknetze. Innerhalb der Mobilfunknetze ist der CO2-Fussabdruck des 3G-Standards um das 18-Fache höher als beim 5G-Mobilfunknetz.


Weitere Einsparpotentiale identifizieren die Autoren in der Vermeidung von überlagerten Mobilfunknetzen sowie in der verpflichtenden Abwärmenutzung von Rechenzentren. Darüber hinaus sollten Telekommunikationsanbieter und Cloud-Dienstleister ihren CO2-Fußabdruck pro Übertragungseinheit oder Serviceeinheit veröffentlichen. In Bezug auf die zukünftige Planung von Rechenzentren plädiert die Studie für eine Einführung einer Energieausweispflicht sowie eine bedarfsorientierte Dimensionierung, die ungenutzte installierte Leistung vermeidet.



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