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Erstes CO2-neutrales Stahlwerk in Europa bis 2025

Der Stahlkonzern ArcelorMittal hat bekannt gegeben, dass seine Produktionsstätte im spanischen Sestao bis 2025 auf einen CO2-neutralen Betrieb umgestellt wird. Damit sollen ab 2025 rund 1,6 Mio. Tonnen grüner Stahl an diesem Standort hergestellt werden können. ArcelorMittal ist mit einem Produktionsvolumen von 71,5 Mio. Tonnen Rohstahl (2020) nach eigenen Angaben der weltweit größte Produzent von Stahl. In Deutschland werden an den Standorten in Eisenhüttenstadt, Bremen und Hamburg rund acht Mio. Tonnen Stahl jährlich produziert.


Um die Produktion am Standort Sestao bei Bilbao auf CO2-neutrale Verfahren umzustellen, sind auch Investitionen am Produktionsstandort in Gijon (Entfernung ca. 250 Kilometer) notwendig. So wird der hier existierende Hochofen durch eine mit grünem Wasserstoff betriebene Direktreduktionsanlage ersetzt (Volumen: 2,3 Mio. Tonnen grüner Stahl). Rund eine Mio. Tonne grüner Stahl soll dann jährlicher nach Sestao transportiert werden, um in die dortige Produktion bzw. Veredelung einfließen zu können. In Sestao werden zwei sog. hybride elektrische Lichtbogenöfen (EAF – electric arc furnace) aufgebaut, die insbesondere bei der Schmelze von Recyclingmaterialien oder Schrott und zur Herstellung von Edelstahlprodukten eingesetzt werden.


Grundsätzlich plant ArcelorMittal alle Fertigungsschritte bei der Stahlherstellung, also z. B. der Betrieb der EAFs und der Walzen sowie die Endverarbeitung, am Standort Sestao zu elektrifizieren und dabei nur Strom aus erneuerbaren Quellen einzusetzen. Zudem sollen grüner Wasserstoff und Biomasse zum Einsatz kommen, um den Einsatz von fossilen Brennstoffen in kleineren Zwischenschritten zu ersetzen.


Für die Dekarbonisierung der Stahlproduktion ist ArcelorMittal auf eine verlässliche und hochskalierte Versorgung mit grünem Wasserstoff angewiesen. Um dies sicherzustellen, ist im Investitionsvolumen der spanischen Regierung der Aufbau von Solarparks mit angeschlossenen on-site Elektrolyseuren sowie der Aufbau von reinen Wasserstoffversorgungspipelines in der Region enthalten. Hierfür arbeiten lokale baskische Unternehmen beim Aufbau der Wasserstoffproduktion und der Wasserstoffnetze in einem Pilotprojekt zusammen.


Die Produktionsumstellung in den spanischen Standorten Gijon und Sestao soll durch eine Investition von einer Milliarde Euro durch die spanische Zentralregierung und einer Investition von 50 Mio. Euro durch ArcelorMittal ermöglicht werden. Ein entsprechendes Memorandum der beteiligten Parteien wurde am 13. Juli 2021 veröffentlicht.




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