Siemens Mobility und die DB Cargo haben am 08. September 2020 einen Rahmenvertrag über den Kauf und die Lieferung von 400 sog. Zweikraftloks vom Typ „Vectron Dual Mode“ geschlossen. Diese Lok verfügt sowohl über einen Dieselantrieb als auch über einen Stromabnehmer mit Transformator (Traktionsleistung: 2.000 kW). Somit kann sie auf elektrifizierten Streckenabschnitten mit Ökostrom und auf Transportstrecken ohne elektrische Oberleitung mit Dieselantrieb betrieben werden.
Bisher verfügten Diesellokomotiven nicht über einen entsprechenden Stromabnehmer, so dass sie auch auf einer elektrifizierten Strecke mit Dieselantrieb fahren mussten. Nach Angaben des Herstellers trifft dies auf rund 80 Prozent der befahrenen Strecke des Gütertransports mit einer Diesellok zu. Hintergrund ist, dass die letzte Transportstrecke vom Netz der DB Netz zum Produktions- oder Logistikstandort des Kunden oftmals nicht elektrifiziert ist und somit die Güter mit Diesellokomotiven ausgeliefert werden müssen.
Durch den dualen Antriebsmodus „Vectron Dual Mode“ lassen sich nach Angaben des Herstellers bei einem jährlichen Einsatz von 4.000 Vollbenutzungsstunden auf 150.000 Kilometern pro Güterlokomotive rund 950 Tonnen CO2, sechs Tonnen Stickoxid und 37 Kilogramm Feinstaub einsparen. Die DB Cargo hat einen Rahmenvertrag über 400 Lokomotiven mit Siemens Mobility abgeschlossen. Die Auslieferung der ersten 100 Modelle soll ab 2023 erfolgen. Mit dem Einsatz dieser dualen Lokomotiven möchte die DB Cargo jährlich rund acht Millionen Diesel und 17.000 Tonnen CO2 einsparen. Bis 2030 sollen 70 Prozent der Diesellokomotiven mit diesen innovativen Antrieben ausgestattet sein.
Neben der Einsparung von Dieselkraftstoff verfügen Lokomotiven mit Stromabnehmer auch über einen Kostenvorteil bei den Instandhaltungs- und Wartungskosten. So beziffert Siemens Mobility die Lebenszykluskosten einer Diesellok auf das Dreifache gegenüber denen einer E-Lok.
> Pressemitteilung der Siemens Mobility
