STANDARDS
ZIEL UND AUFGABE
Es gibt verschiedene Standards, die sicherstellen sollen, dass die Emissionen tatsächlich in der angestrebten Höhe ausgeglichen und bestimmte Qualitätskriterien eingehalten werden. Hierzu zählt z. B. die Zusätzlichkeit. Das heißt, dass das Klimaschutzprojekt ohne den Verkaufserlösen der Kompensationszertifikate nicht umgesetzt worden wäre.
Ferner können Standards Risiko- und Gefahrenanalysen vorsehen: Vor allem bei Aufforstungsprojekten bestehen Risiken wie illegale Abholzung oder Waldbrand, die entsprechend berücksichtigt werden müssen. Das gleiche gilt für die Gefahr von Leakage: So können Projekte einen Anstieg der Emissionen an anderer Stelle auslösen: Beispielsweise kann die Wiederaufforstung von Weideland dazu führen, dass andere Flächen gerodet werden, um neue Weideflächen zu schaffen. Um entsprechende Risiken zu adressieren, kann ein sog. Puffer festgelegt werden. Hierbei wird ein Teil der generierten Zertifikate auf ein Extra-Konto gebucht, um die Minderung notfalls zu gewährleisten.
Zugleich setzen die Standards die Methodologien für die Durchführung, Validierung und Verifizierung der Projekte fest. Die Einhaltung der definierten Vorgaben wird während der Planung und Durchführung des Projekts durch externe Prüfinstitutionen gemonitort.
QUALITÄTSSTANDARDS
Zu den gängigsten internationalen Qualitätsstandards zählen der Clean Development Mechanism (CDM), der Verified Carbon Standard (VCS), der Gold Standard sowie Plan Vivo.
Darüber hinaus gibt es Zusatzstandards, wie z. B. Social Carbon oder Climate, Community and Biodiversity Standard, die sicherstellen, dass neben der Klimawirksamkeit auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden. Hierzu zählen z. B. die Folgen des Projekts für die Biodiversität, Menschenrechte oder die lokale Bevölkerung.
Der Fairtrade-Klimastandard bietet sog. Fairtrade Carbon Credits an, um Emissionen zu kompensieren. Mit den Einnahmen der Zertifikate werden u. a. Prämien für Fairtrade-Produzenten finanziert, die diese für Klimaanpassungsprojekte verwenden können.
INITIATIVEN
Neben den etablierten Standards gibt es regionale und nationale Initiativen wie z. B. MoorFutures, die auf den Schutz von Mooren abzielt. Mit dem Erwerb der MoorFutures wird die Wiedervernässung von Mooren in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein finanziert.
Die CarboCert GmbH bietet den Erwerb sog. Humuszertifikate an, um unvermeidbare Emissionen zu kompensieren. Die Gelder fließen an Landwirte, die auf ihren landwirtschaftlichen Flächen gezielt Humus aufbauen, um CO2 zu binden.